Berichte und Anträge
Regierungskanzlei (RK)
BuA - Nummer
1988 / 38
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Ein­lei­tung
1.Ein­lei­tung
2.Aus­gangs­lage fuer Liechtenstein
3.Ents­te­hung und Inhalt des Wiener Uebereinkommens
4.Ents­te­hung und Inhalt des Pro­to­kolls von Montreal
5.Kom­mentar zu den ein­zelnen Bes­tim­mungen des Wiener Übe­rein­kom­mens und des Pro­to­kolls von Montreal
5.1Das Wiener Uebereinkommen
5.2Das Pro­to­koll von Montreal
6.Inner­staat­liche Rechtslage
7.Finan­zi­elle und per­so­nelle Auswirkungen
8.Antrag
Grüner Teil
 
Bericht und Antrag der Fuerstlichen Regierung an den Hohen Landtag
betreffend das Wiener Uebereinkommen zum Schutz der Ozonschicht vom 22. März 1985 und das Protokoll von Montreal über Stoffe, welche  die Ozonschicht abbauen (Zusatzprotokoll zum Wiener Uebereinkommen  über den Schutz der Ozonschicht),  vom 16. September 1987
 
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Vaduz, den 31. August 1988
P
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
sehr geehrte Frau Abgeordnete,
sehr geehrte Herren Abgeordnete,
Die Regierung gestattet sich, Ihnen nachstehenden Bericht und Antrag betreffend das Wiener Ueberelnkommen zum Schutz der Ozonschicht, abgeschlossen am 22. März 1985 In Wien, sowie betreffend das Protokoll von Montreal über Stoffe, welche die Ozonschicht abbauen (Zusatzprotokoll zum Wiener Uebereinkommen über den Schutz der Ozonschicht}, abgeschlossen am 16. September 1987 in Montreal, zu unterbreiten.
1.Einleitung
Ozon als eine besondere Form von Sauerstoff wird heute im Zusammenhang mit drei verschiedenen, voneinander eher unabhängigen Problemkreisen genannt:
a)Schutz der Ozonschicht in der Stratosphäre. Diese Schicht der höheren Atmosphäre schützt das Leben auf der Erde vor schädlicher Ultraviolettstrahlung und beeinflusst massgeblich das Klima.
b)Gefährdung der Umwelt durch Ozon in den bodennahen Luftschichten. Durch die allgemeine Luftverschmutzung wird das giftige Ozon gebildet, welches Pflanzen, Tiere und Menschen gefährdet und z.B. auch mitverantwortlich für das Waldsterben gemacht wird.
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c)Sicherheitsprobleme beim Umgang mit künstlich hergestelltem Ozon. Dieses wird in der chemischen Technik sowie als Desinfektionsmittel, z.B. zur Aufbereitung von Trink- und Badewasser, verwendet.
Gegenstand des Wiener Uebereinkommens und des Protokolls von Montreal ist der Schutz der Ozonschicht in der Stratosphäre.
Die 10-50 Kilometer über der Erdoberfläche liegende, mit Ozon angereicherte Stratosphäre absorbiert den grössten Teil der gefährlichen Ultraviolettbestrahlung der Sonne. Ohne die stratosphärische Schicht wäre das Leben auf der Erde unmöglich. Das Ozon in der Stratosphäre beeinflusst die dort herrschenden Temperaturverhältnisse und auch das Klima auf der Erde. Veränderungen der Ozonschicht können verschiedene, in jedem Fall nur negative Auswirkungen haben. Bei einer generellen Abnahme des Ozongehalts werden bestimmte ultraviolette Strahlen weniger gut absorbiert und können in der Folge die Erdoberfläche erreichen. Mit der Zunahme der Ultraviolettstrahlung auf der Erdoberfläche erhöht sich die Zahl der Hautkrebserkrankungen. Die Fortpflanzung der Lebewesen in den obersten Schichten der Gewässer kann beeinträchtigt werden. Eine Veränderung der Ozonverteilung in der Atmosphäre kann ebenfalls zu schwerwiegenden Klimaveränderungen führen.
Veränderungen der Ozonschicht werden vor allem durch langlebige chemische Substanzen ausgelöst. Dazu gehören Kohlendioxid (CO2) Kohlenmonoxid (CO), Methan (CH4.), Distickstoffmonoxid (N20) sowie weitere Stickoxide (NOx). Alle diese Stoffe kommen natürlich vor oder werden durch den Menschen hergestellt. Dazu kommen die ausschliesslich aus menschlicher Produktion stammenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Eine erhöhte Konzentration dieser Substanzen in der Atmosphäre wird durch verschiedene menschliche Tätigkeiten herbeigeführt:
Verbrennung fossiler Treib- und Brennstoffe
Abholzen der tropischen Regenwälder
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Intensiver Einsatz von Stickstoffdüngern
Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen bei der Herstellung von Druckgaspackungen (Spraydosen)
Dem in den siebziger Jahren anhand von Modellen berechneten Risiko, das die Veränderung der Ozonschicht in sich birgt, stehen heute konkrete Messresultate gegenüber: Die Messungen sowohl des Gesamtozongehalts der Atmosphäre als auch der Ozonkonzentration in einer Höhe von 35 bis 40 Kilometern lassen eine effektive Verminderung des Ozons feststellen. Die in den letzten zwei Jahren durchgeführten Messungen haben ergeben, dass der Abbau der Ozonschicht, den man während des südlichen Frühlings über der Antarktis festgestellt hatte, nicht auf Fehler der Messapparaturen zurückzuführen ist, sondern auf eine bedeutende Abnahme dieser Substanz in der Stratosphäre über dieser Zone.
Der Schutz der Ozonschicht ist zu einem Problem und Anliegen von weltweiter Tragweite geworden, und nur weltweite Anstrengungen können der weiteren Zerstörung der Ozonschicht Einhalt gebieten.
Aus diesem Grunde nahmen sich die Vereinten Nationen dieser Frage in ihrem Umweltprogramm (UNEP) an. Als erstes wurde 1977 ein "Weltaktionsplan für die Ozonschicht" entworfen, zu dessen Ausführung ein "Koordinationskomitee für die Ozonschicht" gegründet wurde. Mit diesem Schritt sollte die wissenschaftliche Erforschung der Ozonschicht und der Auswirkungen von Ozonschichtveränderungen auf internationaler Ebene koordiniert werden. 1981 wurde von den Teilnehmern am Umweltprogramm (UNEP) beschlossen, ihre Bemühungen zum Schutz der Ozonschicht im verbindlicheren Rahmen eines internationalen Uebereinkommens fortzusetzen.
LR-Systematik
0..8
0..81
0..81.4
0..8
0..81
0..81.4
LGBl-Nummern
1989 / 038
1989 / 037
Landtagssitzungen
18. Oktober 1988