Berichte und Anträge
Regierungskanzlei (RK)
BuA - Nummer
2009 / 99
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Ein­lei­tung
I.Bericht der Regierung
1.Aus­gangs­lage
2.Begrün­dung der Vorlage
3.Schwer­punkte der Vorlage
4.Finan­zi­elle Auswirkungen
II.Antrag der Regierung
III.Regie­rungs­vor­lage
Grüner Teil
 
Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein
betreffend einen Finanzbeschluss zur Realisierung des Industriezubringers Schaan   
 
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Die Regierung hat sich bereits im Mobilitätskonzept 'Mobiles Liechtenstein 2015' zu den wesentlichen Grundsätzen der künftigen Mobilität in Liechtenstein bekannt. Im Wesentlichen kam man zum Schluss, dass das Land für eine weiterhin prosperierende Wirtschaft auf alle Verkehrsträger (Strasse und Schiene) wie auch auf sämtliche Verkehrsmittel (Bahn, Bus, Motorisierter Individualverkehr, Langsamverkehr) angewiesen ist. An den Hauptachsen ist der Öffentliche Verkehr konsequent zu bevorzugen, zudem sollen die Wohnquartiere durch periphere Verkehrsachsen vom Schleichverkehr entlastet werden. Das Mobilitätsgeschehen muss ganzheitlich betrachtet werden, es gilt Stauerscheinungen, Behinderungen für den öffentlichen Verkehr und Umwegverkehre möglichst zu vermeiden und für alle Verkehrsmittel eine zweckmässige Infrastruktur bereit zu stellen.
Das vorliegende Projekt für den Industriezubringer Schaan nimmt die Vorgaben aus dem Mobilitätskonzept auf. Im Rahmen dieses Projekts werden einerseits Industriebetriebe und eine grosse Zahl von Arbeitsplätzen optimal erschlossen. Andererseits werden die angrenzenden Wohnquartiere und das gesamte Schaaner Zentrum vom Arbeitspendlerverkehr und vom Schwerverkehr deutlich entlastet. Gleichzeitig wird das örtliche und überörtliche Langsamverkehrsnetz durch eine neue strassenparallele, abgetrennte Fuss-/Radwegverbindung von der Feldkircherstrasse zur Bendererstrasse ergänzt und attraktiviert. Mit einer neuen Linienbusverbindung via Industriezubringer kann inskünftig das Industriegebiet Schaan noch direkter an den öffentlichen Verkehr angebunden werden.
Die Realisierung des für das Verkehrsgeschehen in Liechtenstein sehr wichtigen Projekts ist für die Jahre 2010 bis 2013 vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich gemäss Berechnung auf der Basis des Vorprojekts auf 15 Mio. CHF.
Zuständiges Ressort
Ressort Bau, Ressort Verkehr
Betroffene Amtsstellen
Tiefbauamt
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Vaduz, 27. Oktober 2009
P
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete
Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehenden Bericht und Antrag betreffend einen Finanzbeschluss zur Realisierung des Industriezubringers Schaan an den Landtag zu unterbreiten.
1.1Allgemeines
Die Gemeinde Schaan hat - ähnlich wie die übrigen Gemeinden des Landes - in den letzten Jahrzehnten vor allem im Bereich der Arbeitsplätze, aber auch im Bereich der Wohnbevölkerung, eine enorme Entwicklung vollzogen. In Schaan laufen zudem die grossen Verkehrsachsen des Landes an der Lindenkreuzung zusammen. Durchschnittlich befahren täglich über 20'000 Fahrzeuge die Lindenkreuzung. Das Zentrum von Schaan weist damit eher einen städtischen als dörflichen Verkehr auf. Die Quartierstrassen werden zunehmend als Schleichwege zur Umfahrung des Zentrums genutzt. Schon in den 70er Jahren gab es Projektvorschläge, das Zentrum von Schaan vom Verkehr zu entlasten, welche jedoch nicht
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realisiert werden konnten. Zwischenzeitlich haben die Einwohner und Arbeitsplätze weiterhin stark zugenommen, wobei die heutige Verkehrsinfrastruktur im Wesentlichen identisch mit derjenigen des Jahres 1970 ist. Neben zeitweiligen Stausituationen ist auch der öffentliche Verkehr zunehmend durch die Verkehrsbelastung behindert. Die Fahrplanzeiten des strassengebundenen öffentlichen Busverkehrs müssen nach und nach zu Ungunsten des Fahrgastes verlängert werden, um die Fahrplanstabilität aufrechterhalten zu können.
Die Regierung hat im Mobilitätskonzept "Mobiles Liechtenstein 2015" die Verkehrspolitische Leitidee sowie die Grundsätze zur Verkehrspolitik festgehalten. Diese wurden bezüglich einzelner Handlungsfelder in Form von Teilstrategien und Lösungsansätzen konkretisiert. In der Teilstrategie motorisierter Individualverkehr wurde festgehalten, dass die Erreichbarkeit der Arbeitsplätze gewährleistet werden muss. Als Lösungsansätze dazu dienen einerseits Massnahmen zur Verstetigung des Verkehrs und der Lösung von neuralgischen Punkten, andererseits die Realisierung von Industrieerschliessungen. Gemäss der formulierten Teilstrategie Güterverkehr ist ausserdem der strassengebundene Güterverkehr gezielt zu lenken.
LR-Systematik
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LGBl-Nummern
2013 / 318
Landtagssitzungen
18. November 2009
Stichwörter
Finanz­be­schluss
Finanzen
Ver­kehr, Indus­trie­zu­bringer Schaan