Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein
betreffend das Gesetz über die Abänderung des Gesetzes über die Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien (Energieeffizienzgesetz; EEG)
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Das Gesetz über die Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien (Energieeffizienzgesetz, EEG) vom 24. April 2008 löste das Gesetz über die Förderung des Energiesparens (Energiespargesetz) ab. Analog zur Energiepolitik der EU liegen die Schwerpunkte des neuen Gesetzes auf der Reduktion des Energieverbrauchs, einer intelligenten, d.h. rationellen Verwendung von Energie sowie der Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien. Ausgangspunkt war dabei das "Energiekonzept Liechtenstein 2013", welches die Regierung am 18. Februar 2004 verabschiedet hat. Es postuliert verschiedene energiepolitische Ziele und enthält ein Bündel von Massnahmen für den sinnvollen und zielgerichteten Einsatz von Energie. Das Energieeffizienzgesetz hat der Umsetzung des Energiekonzeptes mehr Nachdruck verliehen und die mehr als zehnjährigen Erfahrungen aus dem Energiespargesetz einfliessen lassen.
Die Energiefachstelle des Amts für Volkswirtschaft ist für die Zusicherung und Ausrichtung der Förderbeiträge gemäss Energieeffizienzgesetz zuständig. Periodisch werden die aktuellen Förderzahlen ermittelt und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass im Bereich der Photovoltaik die Marktdynamik weit über den Erwartungen liegt. Zum einen wurden mehr Anlagen beantragt und gebaut und zum andern sind aufgrund des dynamischen Photovoltaikmarktes die Preise für Photovoltaikanlagen sehr stark gesunken. Es kann in den nächsten Monaten ein weiteres Sinken der Preise für Photovoltaikanlagen erwartet werden. Aufgrund dieser Veränderung scheint es der Regierung angezeigt, einen entsprechenden Vorschlag zur Abänderung des Gesetzes zu unterbreiten. Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass die bisher im Gesetz festgelegten Beiträge, neu auf Verordnungsebene definiert werden. Dies soll dazu führen, dass rasch auf Marktveränderungen reagiert werden kann. Weiteres sollen so die Anreize für gut orientierte und situierte Photovoltaikanlagen erhöht werden, um mit den eingesetzten Finanzmitteln möglichst hohen Nutzen zu erreichen.
Im Bereich der Wärmedämmung wird zudem eine Anpassung der Förderungsberechtigung auf ältere Gebäude, die vor einer bestimmten frist gebaut wurden vorgeschlagen.
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Zuständiges Ressort
Wirtschaft
Betroffene Amtsstellen
Amt für Volkswirtschaft
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Vaduz, 30. März 2010
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Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete
Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehenden Bericht und Antrag betreffend des Gesetzes zur Abänderung des Gesetzes über die Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien (Energieeffizienzgesetz, EEG) zu unterbreiten.
In den Jahren 1997 bis 2007 sind gestützt auf das Energiespargesetz aus dem Jahre 1996 insgesamt CHF 9'312'314 an Förderbeiträgen gesprochen worden. Dessen Schwerpunkte betrafen die Wärmedämmung von Altbauten, besondere Haustechnikanlagen, die Förderung von thermischen Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen sowie Demonstrationsobjekten und anderer grösserer Anlagen. Diese Förderung entspricht einem durchschnittlichen Fördervolumen von gerundet CHF 850'000 pro Jahr. Am meisten Mittel flossen in die Förderung von thermischen Sonnenkollektoren, gefolgt von den thermischen Gebäudesanierungen sowie den Haustechnikanlagen und Demonstrationsanlagen. In den Jahren 2008 bis 2009 sind mehrheitlich gestützt auf das neue Energieeffizienzgesetz insge-
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samt CHF 16'652'694 an Förderbeiträgen gesprochen worden. Dies entspricht einem durchschnittlichen Fördervolumen von gerundet CHF 8'300'000 pro Jahr. Am meisten Mittel flossen in die Förderung von Photovoltaikanlagen und Gebäudesanierungen. Details können der nachfolgenden Tabelle und den dazugehörenden Grafiken entnommen werden.
Gesprochene Fördermittel von 1997 bis 2009 (Tabellarisch)
| 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | Total |
Gebäudesanierung (in CHF) | 202355 | 263500 | 159546 | 112193 | 135449 | 159915 | 196841 | 47827 | 156011 | 175008 | 245688 | 1681873 | 2959510 | 6495716 |
Gebäudesanierung (Anzahl) | 12 | 18 | 11 | 9 | 12 | 10 | 13 | 4 | 11 | 11 | 9 | 95 | 164 | 379 |
Haustechnikanlagen (in CHF) | 86620 | 138100 | 151247 | 80452 | 76157 | 154808 | 100261 | 164440 | 368830 | 326093 | 322045 | 784172 | 851518 | 3604743 |
Haustechnikanlagen (Anzahl) | 10 | 17 | 21 | 13 | 12 | 26 | 17 | 26 | 55 | 54 | 56 | 134 | 151 | 592 |
Th. Sonnenkollektroren (in CHF) | 150343 | 188626 | 158869 | 263323 | 225183 | 286243 | 385823 | 269581 | 548117 | 539441 | 514031 | 1067272 | 968050 | 5564902 |
Sonnenkollektoren (Anzahl) | 35 | 38 | 38 | 62 | 51 | 66 | 80 | 71 | 129 | 137 | 128 | 235 | 221 | 1291 |
Photovoltaikanlagen (in CHF) | 4500 | 0 | 5184 | 7500 | 22184 | 28740 | 11475 | 11250 | 22305 | 29746 | 4320 | 838325 | 5375000 | 6360529 |
Photovoltaikanlagen (Anzahl) | 1 | 0 | 1 | 1 | 4 | 6 | 2 | 2 | 4 | 4 | 1 | 50 | 335 | 411 |
Demonstrationsanlagen (in CHF) | 441700 | 51423 | 138776 | 202690 | 100000 | 114700 | 238455 | 50050 | 58850 | 170350 | 245150 | 176622 | 1795392 | 3784158 |
Demonstrationsanlagen (Anzahl) | 7 | 4 | 4 | 5 | 1 | 4 | 4 | 2 | 3 | 4 | 4 | 7 | 17 | 66 |
Minergie (in CHF) | | | | | | | | | | | 0 | 11030 | 143930 | 154960 |
Minergie (Anzahl) | | | | | | | | | | | 0 | 5 | 19 | 24 |
| | | | | | | | | | | | | | |
Total in CHF | 885518 | 641649 | 613622 | 666158 | 558973 | 744406 | 932855 | 543148 | 1154113 | 1240638 | 1331234 | 4559294 | 12093400 | 25965008 |
Total (Anzahl) | 65 | 77 | 75 | 90 | 80 | 112 | 116 | 105 | 202 | 210 | 198 | 526 | 907 | 2763 |
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Total gesprochene Fördermittel von 1997 bis 2009 (Grafisch)
Total gesprochene Fördermittel von 1997 bis 2009 (Grafisch)
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Anzahl Zusicherungen pro Förderkategorie von 1997 bis 2009