Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein
betreffend die Vereinbarung über die Finanzierung der Erneuerungsinvestitionen an der NTB
Liechtenstein zählt, neben den beiden Schweizer Kantonen St. Gallen und Graubünden, zu den Trägern der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs (NTB). Die NTB ist so etwas wie die technische Hochschule Liechtensteins vor der Haustüre, nachdem Liechtenstein nach einer Abstimmung der Studienangebote in der Region kein eigenes Hochschulangebot im Bereich der Technik mehr hat.
Die Hochschule für Technik Buchs (NTB) ist eine von vier Teilschulen der Fachhochschule Ostschweiz (FHO) und fokussiert sich auf den Fachbereich Technik mit dem Schwerpunkt auf eine ganzheitliche, interdisziplinäre Ingenieurausbildung. Im Leistungsbereich Lehre bietet die NTB den Bachelor-Studiengang Systemtechnik mit diversen Vertiefungsrichtungen sowie Masterprogramme an. Damit leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung des Ingenieur-Nachwuchses in der Region Alpenrhein/Bodensee. Darüber hinaus nimmt die NTB am Hochtechnologiestandort Rheintal eine zentrale Rolle im Bereich des Wissens- und Technologietransfers ein. Sechs Institute bieten interessierten Industriepartnern eine breite Palette von Kompetenzen an.
Die heute im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung an der NTB eingesetzten Anlagen und Laborgeräte sind teilweise bis zu 25 Jahre alt und müssen dringend erneuert werden. Die jährlich zur Verfügung stehende Labor-Investitionssumme von durchschnittlich 1,5 Mio. Franken reicht für die Anschaffung kleinerer Laborgeräte sowie den Unterhalt der bestehenden Test- und Forschungsanlagen aus. Daraus können jedoch keine finanziell aufwendigeren Erneuerungsinvestitionen bestritten werden. Der Sonderkredit sieht vor, Investitionen in Anlagen und Laborgeräte sowie in eine Erweiterung des bestehenden Laborgebäudes im Umfang von insgesamt 17,7 Mio. Franken zu tätigen.
Mit Schreiben des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie vom 14. Dezember 2010 wurden Bundessubventionen für das Gesamtprojekt in der Höhe von 3,7 Mio. Franken in Aussicht gestellt. Der definitive Bundesbeitrag richtet sich nach den effektiven Kosten gemäss Schlussabrechnung. Die NTB beteiligt sich an den Erneuerungsinvestitionen mit 1 Mio. Franken zu Lasten des Technologie-Transfer-Fonds. Die Nettokosten von 13 Mio. Franken werden auf der Basis des Durchschnitts der in den Jahren 2000 bis 2009 am Studienort Buchs eingeschrie-
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benen Studierenden der Träger der NTB aufgeteilt. Es entfallen folgende Investitionsbeiträge auf die Träger: Kanton St. Gallen Fr. 9'444'500.-, Kanton Graubünden Fr. 2'598'700.- und Fürstentum Liechtenstein Fr. 956'800.-.
Die Hochschulstrategie der NTB umfasst unter anderem die Aufrechterhaltung der Tätigkeit im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Beim vorliegenden Antrag für einen Sonderkredit geht es nicht darum, neue Kompetenzbereiche aufzubauen, sondern die Zukunft der drei wichtigsten Kompetenzbereiche Energiesysteme, Mikro- und Nanotechnologie sowie Produktionsmesstechnik der NTB zu sichern. Die Empa St. Gallen kommt in ihrem Gutachten zum Schluss, dass die beantragten Erneuerungsinvestitionen "zweckmässig und notwendig" sind. Die Erneuerungsinvestitionen in die technische und bauliche Infrastruktur sind zwingend notwendig, um die bestehenden Kompetenzen der NTB in Forschung und Entwicklung und damit die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Zuständiges Ressort
Ressort Bildung
Betroffene Amtsstellen
Schulamt
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Vaduz, 13. September 2011
P
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete
Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehenden Bericht und Antrag betreffend den Landesbeitrag an die Finanzierung der Erneuerungsinvestitionen der Hochschule für Technik Buchs (NTB) an den Landtag zu unterbreiten. Der vorliegende Bericht stützt sich in wesentlichen Teilen auf die Botschaft der Regierung des Kantons St. Gallen zu den Erneuerungsinvestitionen an der NTB zuhanden des Kantonsrats.
Die Hochschule für Technik Buchs (NTB) wurde im Jahr 1968 unter der Trägerschaft der Kantone St. Gallen und Graubünden sowie des Fürstentums Liechtenstein als Neu-Technikum Buchs gegründet (Vereinbarung über die Hochschule für Technik Buchs vom 20. Juni 1968, LGBl. Nr. 125/2002). Vor allem nach der Abstimmung der Studienangebote mit der heutigen Universität Liechtenstein vor gut 10 Jahren wurde die NTB so etwas wie Liechtensteins technische Hochschule vor der Haustüre. In Liechtenstein selbst gibt es seit damals nach der Aufgabe des Bereichs Maschinenbaus und der Konzentration auf die Fachbereiche Archi-
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tektur und Wirtschaft an der damaligen Fachhochschule Liechtenstein keine technische Ausbildung mehr.
Die Regierung bekennt sich deshalb mit Überzeugung zur NTB und zu deren Bedeutung für die Wirtschaftregion sowie den Bildungs- und Forschungsstandortes im Bereich der Technik in nächster Umgebung zu Liechtenstein. Gerade für die Industrie ist die Ingenieurausbildung und der Wissens- und Technologietransfer vor Ort mit der NTB von grösstem Interesse.
Mit dem in den 1990er-Jahren begonnenen Aufbau der Fachhochschulen in der Schweiz wurden die Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) zu Fachhochschulen aufgewertet. Damit einher ging die Forderung des Bundes, die Kooperation und Koordination unter den Teilschulen zu verbessern und Kompetenzen zu bündeln. Als eine Folge davon wurden die seit der Gründung der NTB geführten Vollzeit-Studiengänge "Feinwerktechnik" sowie "Elektronik, Mess- und Regeltechnik" im Jahr 1996 zum interdisziplinären Vollzeit-Studiengang "Systemtechnik" verdichtet, der schweizweit einzigartig war. Mit diesem Studiengang ist die NTB im Fachbereich Technik auf eine ganzheitliche, interdisziplinäre Ingenieurausbildung fokussiert und spielt in diesem Bereich als eine von vier Teilschulen der Fachhochschule Ostschweiz (FHO) eine tragende Rolle.
Im Jahr 1999 wurde auf Initiative des Fürstentums Liechtenstein das berufsbegleitende Ingenieurstudium "Maschinenbau" der Liechtensteinischen Ingenieurschule Vaduz (LIS) an die NTB übertragen und als Vertiefungsrichtung in den Studiengang Systemtechnik integriert.