Berichte und Anträge
Regierungskanzlei (RK)
BuA - Nummer
2021 / 59
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Ein­lei­tung
I.Bericht der Regierung
1.Aus­gangs­lage
2.Anlass der Vorlage
3.Schwer­punkt der Vorlage
ANTRAG DER REGIERUNG
II.Finanz­be­schluss
 
Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein
betreffend  die Gewährung eines Staatsbeitrags an die Förderstiftung MINT Initiative LIechtenstein für die Jahre 2022 bis 2026 
 
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Technische und naturwissenschaftliche Phänomene sind in unserer Gesellschaft und in den Produkten, die wir benutzen, allgegenwärtig. Ein Verständnis im Umgang mit diesen ist daher von grosser Bedeutung. Darüber hinaus erfordert die digitale Durchdringung des Alltags nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Bildung ein Umdenken.
Um Kindern und Jugendlichen zukunftsorientierte Kompetenzen zu verleihen, misst der Liechtensteinische Lehrplan den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) entsprechende Bedeutung bei und stärkt diese, da die technischen Entwicklungen in Zukunft noch stärker in alle Lebensbereiche Einzug halten werden. Die fächerübergreifende Vermittlung der vier MINT-Fachbereiche spielt dabei eine grosse Rolle.
Vor diesem Hintergrund wurde die Förderstiftung MINT Initiative Liechtenstein im Jahr 2017 gegründet. Stifter sind (in alphabetischer Reihenfolge) die Hilti Family Foundation Liechtenstein, die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer, die Regierung des Fürstentums Liechtenstein sowie die Wirtschaftskammer Liechtenstein. Kernaufgabe der Stiftung ist das Bereitstellen eines Experimentier-Labors für die MINT Fächer, das nun in der Folge als pepperMINT gegründet wurde.
Seit seiner Gründung im Sommer 2017 erfreut sich das Experimentier-Labor pepperMINT sehr grosser Beliebtheit und die Besuchszahlen an Schulklassen und Lehrpersonen entwickelten sich äusserst positiv. Entsprechend wird die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern den MINT-Bereich näher zu bringen, rege genutzt. Beim Experimentieren können die Kinder spielerisch einen Einblick in die faszinierende MINT-Welt erlangen. Heute zählen sämtliche liechtensteinische Gemeinden ebenfalls zu den Partner der Förderstiftung.
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Das Experimentier-Labor wird von staatlicher wie von privater Seite partnerschaftlich finanziert, weshalb der finanzielle Beitrag des Landes die privaten Beiträge nicht übersteigen darf. In den Jahren 2017 - 2021 erhielt die Stiftung eine jährliche Unterstützung von CHF 175'000, wobei die privaten Beiträge mit CHF 253'000 bis 288'000 jeweils bedeutend höher waren als der Beitrag des Landes. Für die neue Finanzierungsperiode von 2022 - 2026 sollen die Unterstützungsbeiträge des Landes in gleicher Höhe wie bisher, also mit max. CHF 175'000, vorgesehen werden.
Zuständiges Ministerium
Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport
Betroffene Amtsstellen
Schulamt-
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Vaduz, 13. Juli 2021
P
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete
Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehenden Bericht und Antrag betreffend die Gewährung eines Staatsbeitrags an die Förderstiftung MINT Initiative Liechtenstein für die Jahre 2022 bis 2026 zu unterbreiten.
1.Ausgangslage
Grundlegende Kenntnisse im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) werden im Alltag und in vielen Berufen immer wichtiger.
Früher konnte man Technik im Alltag besser "hautnah" erfahren - es war leichter, Dinge zu zerlegen und wieder zusammen zu bauen. Heute ist die Technik komplexer, vielschichtiger und durch die Digitalisierung auch abstrakter. Man weiss heute, dass es sich in einer sehr frühen Phase der Bildungsbiographie entscheidet, ob Menschen von Naturphänomenen begeistert sind oder ob sie ein Leben lang Physik und Mathematik als schwierig abtun.
Dass Technik im klassischen Sinne jedoch nicht isoliert betrachtet werden kann, zeigt sich insbesondere in der fortschreitenden Digitalisierung von Gesellschaft und Beruf. Denn computerbasiertes oder systemisches Denken wird in fast allen
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Berufen immer mehr gefragt sein. Der Aufbau entsprechender zukunftsorientierter Kompetenzen ist für unsere Kinder und Jugendlichen zentral.
Um sich in einer immer komplexer werdenden Welt zurecht zu finden, gilt es, die für das 21. Jahrhundert notwendigen Schlüsselkompetenzen zu fördern. Bei den auf europäischer Ebene definierten Schlüsselkompetenzen, den sogenannten 21st century skills1, nehmen die MINT-Fächer eine starke Stellung ein. Diese Schlüsselkompetenzen umfassen unter anderem: Muttersprache, Fremdsprachen, Computerkenntnisse, Lese- und Schreibfertigkeiten sowie Grundfertigkeiten in Mathematik und Naturwissenschaften, aber auch Querschnittskompetenzen wie Lernkompetenz, soziale Verantwortung und Bürgersinn, Eigeninitiative und Unternehmergeist, Kulturbewusstsein und Kreativität. Die Herausforderung der Bildung besteht darin, alle diese Schlüsselkompetenzen zu berücksichtigen. Mit dem Lehrplan verfügen Lehrpersonen über klare Vorgaben zur Umsetzung der Lernziele in den einzelnen Fachbereichen.2
Das Experimentier-Labor pepperMINT leistet für die Vermittlung dieser Schlüsselkompetenzen an die Schülerinnen und Schüler seit seiner Gründung im Jahr 2017 einen wichtigen Beitrag im schulischen und ausserschulischen Bereich, indem zusätzliche zu den Angeboten während der Schulzeit in den Sommer- und Herbstferien auch ausserschulische Aktivitäten angeboten werden. Zudem werden von pepperMINT auch Weiterbildungen für Lehrer angeboten, damit diese vom Knowhow des Labors profitieren und den Lehrstoff im Unterricht integrieren können.



 
1http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=URISERV:c11090&from=EN. Stand: 19. August 2016.
 
2Regierung des Fürstentums Liechtenstein: Bericht und Antrag betreffend die Gewährung eines Staatsbeitrags an die Förderstiftung MINT Initiative Liechtenstein für die Jahre 2017 bis 2021 (BuA Nr. 148/2016)
 
LR-Systematik
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LGBl-Nummern
2021 / 336
Landtagssitzungen
02. September 2021
Stichwörter
Expe­ri­men­tier-Labors für die MINT Fächer
Finanz­be­schluss
För­ders­tif­tung MINT Ini­tia­tive Liechtenstein
MINT-Fächer
pep­per­MINT
Unter­stüt­zungs­bei­träge des Landes von 2022 - 2026