Berichte und Anträge
Regierungskanzlei (RK)
BuA - Nummer
2010 / 4
Zurück Druckansicht Dokument als PDF Navigation anzeigen
Ein­lei­tung
I.Bericht der Regierung
1.Das Euro­päi­sche Olym­pi­sche Winter-Jugend­fes­tival (EYOF)
2.Das Euro­päi­sche Olym­pi­sche Winter-Jugend­fes­tival 2015 in Vorarl­berg und Liechtenstein
3.Finan­zi­elle Auswirkungen
4.Per­so­nelle und orga­ni­sa­to­ri­sche Auswirkungen
II.Antrag der Regierung
III.Regie­rungs­vor­lage
 
Bericht und Antrag der Regierung an den Landtag des Fürstentums Liechtenstein
betreffend den Finanzbeschluss über die Genehmigung eines Verpflichtungskredites für die gemeinsame Durchführung des  Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestivals 2015 (EYOF) in Vorarlberg und Liechtenstein
 
4
Das Europäische Olympische Jugend-Festival (EYOF - European Youth Olympic Festival) findet im Sommer seit 1991 und im Winter seit 1993 alle zwei Jahre unter der Führung des Europäischen Olympischen Komitees(EOC) statt. Mit Liechtenstein und Vorarlberg bewerben sich das erste Mal zwei Länder gemeinsam um die Ausrichtung dieser Sportveranstaltung. Als Co-Organisatoren werden das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) und der Liechtensteinische Olympische Sportverband (LOSV) auftreten. Auf dem Programm stehen ausschliesslich olympische Sportarten. Als zentraler Ort des Jugendfestivals 2015 ist Schruns/ Tschagguns im Montafon vorgesehen. Die einzelnen Bewerbe würden im Montafon, Dornbirn und in Malbun (Ski Alpin/Slalom und Riesentorlauf) und Steg (Langlauf) stattfinden. Das voraussichtliche Datum der Veranstaltung ist März 2015.
Die gemeinsame Kandidatur hat für beide Partner Vorteile: Liechtenstein alleine könnte dieses Winter-Jugendfestival nicht durchführen, da dies nicht grössenverträglich wäre. Vorarlberg wiederum erhält durch eine gemeinsame Bewerbung die einmalige Chance, solche internationale Winterspiele durchzuführen und profitiert bei diesem Vorhaben von der Partnerschaft mit Liechtenstein. In der Alpenregion hat das Europäische Winter-Jugendfestival letztmals 2005 in Monthey (Schweiz) stattgefunden.
Das sportliche Leistungsniveau an den Spielen ist sehr hoch, da die besten Sportlerinnen und Sportler des jeweiligen Jahrgangs daran teilnehmen. Den Athletinnen und Athleten bietet sich so die Gelegenheit, sich im internationalen Wettkampf mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Nationen zu messen und dabei wichtige Erfahrungen für ihre sportliche und persönliche Entwicklung zu sammeln. Insgesamt ist mit einer Gesamtzahl von ca. 1'300 Sportlerinnen und Sportlern, Trainern, Betreuern und anderen Delegationsmitglieder zu rechnen.
Liechtenstein bietet sich durch die Ausrichtung des EYOF 2015 die Chance erneut als leistungsfähiger und sympathischer Gastgeber einer Sportveranstaltung in Erscheinung zu treten und sich so über den Sport über die Landesgrenzen hinaus international bekannt zu machen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Imagepflege und Aussendarstellung geleistet.
5
Der finanzielle Rahmen der Veranstaltung beträgt rund EUR 3,35 Millionen. Davon bringen das Land Vorarlberg und das Fürstentum Liechtenstein zusammen im Verhältnis von zwei Dritteln zu einem Drittel rund EUR 2,122 Millionen auf. Der Rest wird von Sponsoren und aus den Teilnahmegebühren finanziert.
Zuständiges Ressort
Ressort Sport
Betroffene Amtsstelle
Dienststelle für Sport
6
Vaduz, 9. Februar 2010
P
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident,
Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete
Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehenden Bericht und Antrag betreffend den Finanzbeschluss über die Genehmigung eines Verpflichtungskredites für die Durchführung des Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestivals (EYOF - European Youth Olympic Festivals) im Jahre 2015 in Vorarlberg und Liechtenstein zu unterbreiten.
1.Das Europäische Olympische Winter-Jugendfestival (EYOF)
Das Europäische Olympische Winter-Jugendfestival wird unter der Führung des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) organisiert und ist getragen vom olympischen Gedanken. Dieser ist eine Lebensphilosophie, welche die Fähigkeiten des Körpers, des Willens und des Geistes in ein harmonisches Ganzes zusammenfügt. Durch die Verbindung von Sport mit Kultur und Bildung will die olympische Bewegung eine Lebenseinstellung schaffen, die auf der Freude an der Anstrengung, dem erzieherischen Wert des Vorbilds und dem Respekt für universelle fundamentale ethische Grundsätze beruht.
7
Das Ziel der Olympischen Bewegung ist es, einen Beitrag zum Aufbau einer friedlichen und besseren Welt zu leisten, dies durch Erziehung der Jugend durch den Sport, der ohne Diskriminierung welcher Art auch immer und im Olympischen Geist ausgeübt wird, was wechselseitiges Verstehen in einem Geist von Freundschaft, Solidarität und Fair Play verlangt.
Die Ursprünge des EYOF gehen auf eine Initiative des heutigen IOC-Präsidenten Jacques Rogge zurück. Damals noch als Präsident des EOC fungierend, unterbreitete der Belgier den Vorschlag ein Multisport-Event für die Jugend einzuführen, mit dem Ziel die besten europäischen Jugendlichen an die Olympische Bewegung sowie an die Anforderungen des internationalen Spitzensport heranzuführen. Neben dem Leistungsgedanken zählen jedoch noch andere Werte, wie beispielsweise der gegenseitige Respekt, Freundschaft, Solidarität und Fair Play.
So finden seit 1991 die EYOF im Sommer und seit 1993 im Winter im Rhythmus von zwei Jahren statt. Teilnehmer sind alle europäischen Länder. Die gesamte Teilnehmerzahl beträgt im Sommer ca. 3000 und im Winter ca. 1300 junge Athletinnen und Athleten im Alter von 15 - 19 Jahren (je nach Sportart), Betreuer und Delegationsmitglieder. Das Leistungsniveau ist sehr hoch, messen sich doch die besten Sportlerinnen und Sportler ihrer Jahrgänge aller europäischen Länder. Auf dem Programm stehen ausschliesslich olympische Sportarten. Die Selektion der liechtensteinischen Teilnehmer erfolgt durch den LOSV.
Liechtenstein hat bisher sämtliche stattgefundenen EYOFs beschickt, es sind dies:
Europäische Olympische Winter-Jugendfestivals:
Aosta, Italien (1993)
Andorra (1995)
Sundsvall, Schweden (1997)
8
Poprad-Tatry, Slowakei (1999)
Vuokatti, Finnland (2001)
Bled, Slowenien (2003)
Monthey, Schweiz (2005)
Jaca, Spanien (2007)
Slask-Beskidy, Polen (2009)
Europäische Olympische Sommer-Jugendfestivals:
Brüssel, Belgien (1991)
Valkenswaard, Holland (1993)
Bath, England (1995)
Lissabon, Portugal (1997)
Esbjerg, Dänemark (1999)
Murcia, Spanien (2001)
Paris, Frankreich (2003)
Lignano, Italien (2005)
Belgrad, Serbien (2007)
Tampere, Finnland (2009)
Diese Spiele haben sich seit ihrer erstmaligen Austragung 1991 stetig weiterentwickelt und geniessen heute einen hohen Stellenwert im Bereich des internationalen Jugendsports. Die Tatsache, dass die Nationen jeweils ihre besten Jugendsportler an den Start schicken, bestätigt dies und das Erreichen der geforderten Normen ist bereits als Erfolg zu bewerten. Somit ist es kaum verwunderlich, dass heutige Olympiateilnehmer wie auch -medaillengewinner bereits bei den EYOF erste internationale Erfolge feiern konnten: Justine Henin (B) und die beiden Lu-
9
xemburger Radfahrer Kim Kirchen und Frank Schleck sind nur einige der bekanntesten ehemaligen EYOF-Teilnehmer. Für Liechtenstein waren unter anderem Marina Nigg, Stephanie Vogt, Tina Weirather, Philipp Hälg und Rebecca Bühler am Start.
LR-Systematik
6
61
612
LGBl-Nummern
2010 / 113
Landtagssitzungen
16. März 2010
Stichwörter
Finanz­be­schluss
Finanzen
Kredit
Olym­pi­sches Winter-Jugend­fes­tival 2015, Durch­füh­rung, Verpflichtungskredit
Ver­pflich­tungs­kredit, Durch­füh­rung Olym­pi­sches Winter-Jugendfestival 2015